Hautpflegeroutine: Niacinamide und Vitamin C kombinieren?

Katja Schweiger Online Redaktion

Für deine Hautpflege werden dir mit Sicherheit oft die Inhaltsstoffe Vitamin C und Niacinamid empfohlen. Das ist auch ganz richtig so, denn sie haben beide bei richtiger Konzentration und Anwendung einen positiven Effekt auf die Haut. Über die Kombination beider Star-Inhaltsstoffe halten sich jedoch einige Mythen. Fakten zur Kombi aus Vitamin C und Niacinamid und ob die Mythen darüber der Wahrheit entsprechen, erfährst du in diesem Artikel.

Die Kombination Niacinamide und Vitamin C

Niacinamid und Vitamin C: Unterschiede

Niacinamid (Nikotinamid)

Niacinamid ist eine Form von Vitamin B3 mit tollen antioxidativen Eigenschaften. Es schützt die Haut vor freien Radikalen und ist einer der am besten erforschten Inhaltsstoffe der Naturkosmetik. Tatsächlich kann fast jede Haut von Produkten mit dem Allrounder-Wirkstoff Niacinamid profitieren, denn er sorgt für Entzündungshemmung, Stärkung der Hautbarriere und erhöht die Kollagen- und Elastinbildung.

Vitamin C

Vitamin C ist ein Antioxidans und schützt vor gefährlichen Umwelteinflüssen (freie Radikale). Es lässt verdunkelte Hautstellen verblassen und fördert die Kollagenproduktion. Reines Vitamin C, bekannt als L-Ascorbinsäure, ist die wirksamste Vitamin-C-Form. Doch da diese Vitamin-C-Form recht instabil ist und leicht unwirksam werden kann, werden oft stabilere Derivate in wasserbasierten Produkten verwendet. Möchte man nach der Anwendung von Vitamin C (beispielsweise in einem Vitamin-C-Serum) die Haut schneller wieder zum hauteigenen pH-Wert ins Gleichgewicht bringen, kann man dafür einen pH-hautneutralen Toner verwenden.

Was ist dran an den Mythen zur Kombination von Niacinamiden und Vitamin C?

Ob Mineralisches EnzympeelingKlärender Krafttoner oder Erneuernde Feuchtigkeitscreme: nkm hat viele wirkungsvolle Produkte mit den Star-Inhaltsstoffen Vitamin C und Niacinamid im Programm. Wir entdecken in der Beauty-Welt jedoch immer mal wieder Mythen über Niacinamide und Vitamin C:

Mythos 1: Die Kombination von Vitamin C und Niacinamid bildet einen Komplex, der die Wirksamkeit beider Inhaltsstoffe neutralisiert.

Mythos 2: Die Kombination von Vitamin C und Niacinamid reagiert zu einer Substanz (Nikotinsäure), die zu Hautrötungen führt.

Doch was ist dran? Wir beleuchten diese Mythen näher für dich.

Mythos 1: Die Kombination von Vitamin C und Niacinamid neutralisiert die Wirkung auf der Haut

Wie oben bereits kurz erwähnt, ist die reine L-Ascorbinsäure recht instabil und reagiert schnell mit anderen Substanzen. So entsteht auch bei der direkten Mischung von Niacinamid (eine BHA-Säure) und Vitamin C eine gelbliche Lösung, eine sehr instabile Verbindung: Niacinamid-Ascorbat. Doch Achtung, dieser Prozess hat nichts mit Oxidation oder einem „Zusammenfallen“ der Inhaltsstoffe zu tun, wie so oft vermutet wird.

Verschiedene moderne Studien belegen, dass die Wirksamkeit der beiden Inhaltsstoffe dadurch nicht gemindert wird, meist zerfällt diese instabile Verbindung nur recht schnell wieder. Auch der Effekt der oft kritisierten Abspaltung von Wasserstoffperoxid in Kombination mit UV-Strahlung ist tatsächlich so minimal, dass er für die Hautpflege nicht von Bedeutung ist.

Das halten wir davon

Keine Sorge, die Wirkung deiner Lieblingshautpflegeprodukte wird keinesfalls geringer, nur weil du sie kombinierst! Verschiedene moderne Studien beweisen diese Aussage. Wer sich gegen mögliche Reaktionen komplett absichern möchte, achtet zusätzlich auf täglichen UV-Schutz.

Übrigens: Vitamin C neutralisiert freie Radikale, die durch UV-Strahlung in deiner Haut erzeugt werden. Mit einer Kombination von Vitamin C und Sonnenschutz in deiner Hautpflegeroutine wirst du also noch umfassender vor UV-Strahlung geschützt.

Mythos 2: Durch die Kombination von Vitamin C und Niacinamid entsteht hautreizende Nikotinsäure (Niacin)

Die Studien, die eine Inkompatibilität zwischen Niacinamid und Vitamin C durch Entstehung der Nikotinsäure zeigen, stammen aus den frühen 60er Jahren. Diese Studien gelten heute als nicht mehr relevant, da damals nicht stabilisierte Formen der Wirkstoffe verwendet und diese bei sehr hohen Temperaturen gelagert wurden.

Niacinamid kann in Verbindung mit Säuren tatsächlich zu Niacin konvertieren, welches zu einer ungefährlichen Hautrötung führen kann. Doch dieser Prozess findet bei normaler Lagerung und den heute verwendeten Inhaltsstoffen so statt, dass er für uns kaum relevant ist. Auch eine schnelle Umwandlung auf der Haut ist ausgeschlossen.

Außerdem gilt: Je saurer der pH-Wert des Ausgangsprodukts, desto schneller kann Niacinamid zu Niacin werden. Doch auch dieser Punkt ist in unserem Falle nicht relevant, denn unsere Produkte haben alle pH-Werte >3.

Das halten wir davon

Keine Sorge, die Wirkung deiner Lieblingshautpflegeprodukte wird keinesfalls geringer, nur weil du sie kombinierst! Verschiedene moderne Studien beweisen diese Aussage. Wer sich gegen mögliche Reaktionen komplett absichern möchte, achtet zusätzlich auf täglichen UV-Schutz.

Fazit

Generell bieten beide Inhaltsstoffe tolle Vorteile für deine Hautpflege: Ein Produkt, in dem Vitamin C und Niacinamide enthalten sind, wirkt der Hautalterung entgegen und unterstützt die Zellerneuerung. Sie sollten also in deiner täglichen Hautpflege-Routine nicht fehlen. Die beiden Wirkstoffe kannst du auch ohne Bedenken gleichzeitig bzw. in einem Produkt verwenden: Verschiedene Studien zeigen, dass die Inhaltsstoffe weder an Wirkung verlieren, noch dass sie in Kombination auf der Haut eine hautreizende Säure ergeben.

Weitere Fragen zu Vitamin C und Niacinamid

Das könnte dich auch interessieren

Frauengesicht mit roten Haaren

Slow Aging - so bleibt deine Haut lange jung

Unsere Haut erfüllt eine Vielzahl lebenswichtiger Funktionen, darunter den Schutz vor Umwelteinflüssen, die Regulierung der Körpertemperatur und die Wahrnehmung von Reizen. Mit zunehmendem Alter un...

Faltenbildung und Elastizitätsabfall

Faltenbildung und Elastizitätsabfall

Falten im Gesicht, am Hals, unter den Augen – im Alter verliert die Haut an Elastizität. Wir erklären dir die Ursachen der Faltenbildung, ihren Folgen und wie du gegen Hautalterung vorbeugen kannst.

Kennzeichen und Eigenschaften reifer Haut

Kennzeichen und Eigenschaften reifer Haut

Ab etwa 50 Jahren spricht man von reifer Haut. Denn bis zum 55. Lebensjahr ist die Produktion von Kollagen, Elastin und Hyaluron ca. auf ein Viertel herabgesunken. Im Beitrag findest du Infos zu re...