Die Aloe-Vera-Pflanze

Mareike Peters Gründerin

Ich liebe die Aloe-Vera-Pflanze und ihre reparierenden Fähigkeiten sehr. Doch wie ihr sicher wisst, möchte nkm nur regionale Rohstoffe verwenden. Ein Grund mehr meine Aloe-Vera-Pflanze zu Hause zu hegen und pflegen, zu ernten und zu vermehren! Als meine ganz persönliche, regionale Alternative zu Massenplantagen am anderen Ende der Welt sozusagen.

Was muss ich beim Kauf und bei der Pflege besonders beachten?

Verschiedene Aloe-Arten

Die kosmetische Aloe Vera (Aloe barbadensis) nennt sich auf Deutsch „Bärengalle“, wobei der Name auf Englisch deutlich wegweisender ist, denn die Medical Aloe ist eine der wenigen Formen der Wüstenpflanze, die als Heilpflanze verwendbar ist. Nur die sogenannte Echte Aloe weist die gewünschte medizinische Heilwirkung auf und spendet ausreichend Saft für die kosmetische Nutzung, den wir als Gel verarbeiten möchten.

Aloverose ist einer der Hauptinhaltstoffe und auch ein Qualitätsindikator. Hierbei gilt: Je älter die Pflanze ist und je langsamer und wasserärmer die Pflanze wachsen durfte, desto konzentrierter ist der kosmetisch wertvolle Wirkstoff.

Kauf einer eigenen Aloe-Vera-Pflanze

Wenn du dir also selbst eine kosmetisch nutzbare Aloe-Vera-Pflanze für zu Hause anschaffen möchtest, raten wir dazu, dich in einem Pflanzenfachgeschäft beraten zu lassen.

Folgende Punkte sind dabei besonders zu beachten:

  • Echte Aloe: Die echte Aloe, mit dem vollen Namen „Aloe Vera Barbadensis Miller“, enthält die vielfältigen Wirkstoffe, die für uns so wertvoll sind.
  • Biologischer Anbau: Es sehr wichtig, dass sie aus biologischem Anbau stammt (ohne schädliche Pestizide/Herbizide). Kaufe niemals eine Aloe, die mit Kunstdünger behandelt wurde!
  • Alter der Pflanze: Erst ab ca. drei Jahren enthält das Gel der echten Aloe eine ausreichend große Vielfalt und Anzahl der Wirkstoffe für die kosmetische Nutzung.

Pflege deine Aloe Vera Pflanze richtig

Zu viel Wasser ist der Aloe größter Feind. Hier gilt: Weniger ist mehr! Niemals sollten die Blätter von oben angefeuchtet werden, immer nur das Substrat. Dieses darf auch ruhig vollständig austrocknen, bis du es beim nächsten Mal anfeuchtest. Ein warmer und sonniger Standort ist ideal, allerdings muss sich die Aloe Vera erst langsam an die Sonne gewöhnen. Bekommt sie zu schnell zu viel Sonne, werden die Blätter braun. Jungpflanzen dagegen brauchen etwas mehr Feuchtigkeit, da sie in ihren Blättern noch nicht so viel Wasser speichern können, und sollten noch langsamer an die Sonne gewöhnt werden.

Ich verwende für meine Aloe Kakteen- oder Universalerde, diese kann auch mit 30 % Sand gemischt werden, um sie durchlässiger zu machen. Wichtig ist, dass die Erde durchlässig, trocken, leicht kalkhaltig und nährstoffarm ist.

Wie ernte ich meine Aloe-Vera-Pflanze richtig?

Wenn die Aloe alt genug ist, kann sie regelmäßig (ca. alle zwei Monate) geerntet werden. Dazu braucht es nicht viel: zwei desinfizierte Bechergläser, ein desinfiziertes Messer, Küchenpapier und geeigneten Alkohol zum Desinfizieren. Zur weiteren Verarbeitung benötigst du noch einen kräftigen Aufschäumer und einen geeigneten Konservierer.

Bitte bedenke aber immer: Eine Aloe-Vera-Pflanze wächst von innen nach außen, das heißt: Immer nur die äußersten Blätter dürfen geerntet werden. So beschützt du nicht nur deine Pflanze, sondern sorgst auch für eine möglichst hohe Qualität deines Endprodukts, denn die äußersten Blätter enthalten die höchste Konzentration an Aloverose, dem wasserlöslichen Wirkstoff, den wir extrahieren wollen. Nimm dir genug Zeit, die Aloinzellen aus deinem Blatt zu entfernen, denn diese mindern stark die Qualität deines Endprodukts und wirken hautreizend.

Schritt-für-Schritt zum DIY-Aloe-Vera-Gel

Entfernen des Blattes

  • mit einer desinfizierten scharfen Schere nah am Stamm abschneiden oder dicht an das Blattende greifen und mit der rechten Hand nach innen drehen, um das Blatt so zu lösen
  • Pflanze mit verletzter Stelle in die Sonne stellen, so kann sie ihre Wunde schnell mit ihrem eigenen Sekret verschließen.

Blatt reinigen

  • z. B. mit Isopropylalkohol und Küchenpapier, um alle möglichen Ablagerungen und Keime zu entfernen

Aloinzellen entfernen

  • Blatt mit der Schnittkante nach unten in ein Becherglas stellen, um das Sekret abfließen zu lassen
  • mindestens 1 Stunde oder länger abwarten
  • noch ein kleines Stück Blatt an der Schnittkante abschneiden

Blatt schälen

  • vorsichtig Rinde mit einem scharfen Messer vom Gel trennen
  • Gel von der Rinde abnehmen und in ein Becherglas geben

Homogenisierung

  • Gel mit einem kräftigen Rührgerät glattrühren
  • je kantiger das Schneideblatt des Rührers, desto glatter wird das Gel

Konservieren & abfüllen

  • meist konserviere ich mit 15 % Weingeist oder 1 % Cosgard
  • auch Vitamin E oder C sind denkbar
  • in ein geeignetes, desinfiziertes Gefäß abfüllen
  • je frischer, desto besser!
  • zu Sicherheit in Kühlschrank stellen und schnell verbrauchen

Tipp: Benutze Weingeist für offene Verletzungen und bei zu Akne neigender Haut; Cosgard für rasierte Stellen, Sonnenbrände und Gesichtspflege; Vitamin E zur Reparatur von Hautschäden oder für Haarpflegeprodukte

Wie kann ich meine Aloe-Vera-Pflanze vermehren oder umtopfen?

Vorbereitung der Vermehrung

Um deine Aloe Pflanze zu vermehren, benötigst du nichts weiter als einen weiteren Topf mit Erde oder Eintopfgefäße, ein desinfiziertes Messer, Teller und etwas Erde extra.

Eine Aloe kann man auf drei verschiedene Arten vermehren, nämlich mit Samen, Ablegern und Stecklingen. Am einfachsten und schnellsten und somit für den Hausgebrauch am besten geeignet ist die Vermehrung mit Ablegern und Stecklingen. Die Voraussetzung für Ableger ist natürlich, dass eure Pflanze schon welche hat, sonst funktionieren Stecklinge aber genauso gut.

Ableger

Nimm zuerst geeignete, nicht zu feuchte Erde, die kommt ganz locker in das von dir ausgesuchte Gefäß. Die Ableger kann man vorsichtig mit einer leichten Drehung von der Mutterpflanze abziehen. Dieser wird dann locker in die Erde gesteckt. Am besten lässt man den Ableger davor etwas austrocknen, um sicher zu gehen, dass er nicht zu feucht ist. Dann kommt der Ableger an einen warmen und hellen Ort. Gießen sollte man erst nach 3 bis 7 Tagen.

Stecklinge

Wähle eines der schönen, grünen, äußeren Blätter. Das wird dann nah am Stamm mit einem desinfizierten Messer abgetrennt. Auch hier kann man das Blatt für bessere Erfolgschancen etwas austrocken lassen. Dann kommt es, mit der Schnittkante nach unten, in einen neuen, mit lockerer Erde befüllten Topf. Dann an einen warmen und hellen Ort stellen, Gießen erst nach 3 bis 7 Tagen.

Umtopfen

Die echte Aloe wächst recht schnell und sollte ca. alle zwei Jahre in einen größeren Behälter umgetopft werden. Am allerbesten macht man das in der Winterruhe, nur nicht in der Blütezeit. Verwende dazu frische trockene Erde und keinen Dünger. Stelle deine Aloe Vera Pflanze danach ein einen sonnengeschützten Platz.

Warum lieben wir die Aloe-Vera-Pflanze so?

Älteste Heilpflanze der Welt

Die Aloe ist die älteste Heilpflanze der Welt und sehr gut verträglich. Da es sich um einen sehr hautnahen Stoff handelt, merkt die Haut im ersten Moment gar nicht, ob es sich um einen hauteigenen Stoff handelt oder um eine Pflege. Seit Jahrtausenden nutzt die Menschheit bereits die medizinischen und kosmetischen Vorteile der Pflanze. Das Geheimnis ihrer Wirkung liegt im Zusammenspiel der über 200 verschiedenen Vitalstoffe wie Vitaminen, Mineralien und Aminosäuren.

Äußere Anwendung

Die Aloe Vera speichert viel Wasser, daher ist das Gel sehr feuchtigkeitsspendend und wird besonders gerne bei Sonnenbrand verwendet. Die Heilpflanze hilft aber ebenfalls bei entzündlicher Haut, Juckreiz oder Schuppen. Sogar als Haar- oder Kopfhautmaske ist das Gel super geeignet, und auch als Make-up-Primer Ersatz kann das Gel verwendet werden. Probiere es einfach mal aus und gibt uns gerne Rückmeldung ‒ wir sind gespannt, wie du deine Aloe verwendest!

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